Widmung: Den 12 Millionen zivilen deutschen Todesopfern im und nach dem 2. Weltkrieg, umgekommen durch Bomben, Verschleppung, Vertreibung und in Gefangenenlagern. Den Müttern, Vätern, Töchtern und Söhnen des deutschen Volkes, vergewaltigt, verscharrt, erschlagen, erfroren, ertrunken, verhungert, verbrannt, verendet durch millionenfaches Leid an gebrochenem Herzen. Den uns Vorangegangenen, vielfach verschwiegen und verleumdet, in lebendigem Gedenken. Durch Euch sind wir der Bedeutung und des Zusammenhangs von Herkunft und Zukunft gewahr. Uns, den Nachfolgenden, ist Euer Leid gesunde Mahnung und wohlwollender Ansporn für gelingenden nationalen und internationalen Frieden.
Aufbau: Die Gedächtnisstätte ist ein architektonischer Kraftort. Die Anordnung der Bauelemente empfängt und bündelt die Emotion des ehrlichen Gedenkens und fördert damit die vollumfängliche Annahme des unfreiwilligen, tragischen Opfers. Hier stehen zwölf im Kreis angeordnete Steinwände (2m Höhe) aus anthrazitfarbenem Tiefengestein. Mittig ein Obelisk (3m Höhe) aus rötlichem Granit, verbunden durch ein gepflastertes Wegekreuz, ebenfalls aus Granit. Die Anlage wurde im Jahr 2012 im Park des historischen Rittergutes angelegt. Ein wundervoller, alter Baumbestand behütet das würdige Anliegen. Stein und Baum befreien den Geist und wahren das Zeugnis der vielen Tränen, die hier ohne Wenn und Aber für die deutschen Opfer sowie für alle von Krieg und Vertreibung Versehrten fließen dürfen.
Trauersteine mit Inschriften für die Opfergruppen: Die hier in Stein verfassten Inschriften, zeigen die Opfergruppen auf, derer nirgend woanders in Deutschland explizit gedacht wird und schließen das Gedenken an andere Opfergruppen, denen bereits Gedenkstätten gewidmet sind, keineswegs aus. Diese Gedächtnisstätte steht für jedwede zivile Opfer im und nach dem Zweiten Weltkrieg und das dadurch verursachte private Leid von Menschen. Kriege passieren nicht, sie werden gemacht. Nehmen wir uns also die Ereignisse der Vergangenheit zum Verstand.
Zusammenfassung der Opferzahlen als PDF
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Gedenken und Trauerarbeit: Einmal im Monat gedenken wir gemeinsam für ca. eine Stunde am Steinkreis unter Bezugnahme auf die stattgefundenen Schicksale der Opfergruppen, sowie der Auswirkungen von Krieg und Frieden in der Welt überhaupt. Diese Gedenkstunden finden jeweils an einem Sonnabend um 14:00 Uhr statt und sind grundsätzlich frei* und jedem auch ohne Anmeldung zugänglich. Die anstehenden Termine entnehmen Sie bitte unserem Mitteilungskalender.
* Vorbehaltlich möglicher Zugangsbeschränkungen aufgrund von Regelungen des Landeskreises Sömmerda.